Rubens Weg vom Auszubildenden zum Bauleiter

bei HBS Elektrotechnik GmbH

Wie hast du in der Firma angefangen?

Ich war einer der ersten Ausländer in der Firma und begann mit einer Ausbildung. Es war ein Zufall, dass ich diese Möglichkeit bekam, aber ich nutzte sie voll aus. Ich schloss meine Ausbildung als Landesbester ab, was mir viele Türen öffnete. Obwohl ich von ganz unten anfing, konnte ich durch harte Arbeit und Engagement zeigen, dass ich mehr drauf habe. Es war nicht immer einfach, besonders im ersten Jahr, aber ich habe mich durchgebissen und kontinuierlich weiterentwickelt.

Wie sieht deine typische Arbeitswoche aus?

In meiner aktuellen Rolle als Bauleiter kümmere ich mich um die Organisation und Koordination der Bauprojekte. Dazu gehört die Materialbeschaffung, die Sicherstellung reibungsloser Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit mit anderen Gewerken. Ein wichtiger Teil meiner Arbeit ist auch die Mitarbeiterführung. Es ist entscheidend, ein gutes Gespür für die Bedürfnisse und Probleme der Mitarbeiter zu haben und sie zu motivieren. Manchmal ist es herausfordernd, besonders wenn die Motivation im Team nachlässt, aber ich versuche immer, ein offenes Ohr zu haben und Lösungen zu finden. Disziplin und Motivation sind Schlüssel zum Erfolg, und ich arbeite daran, diese Werte im Team zu fördern.

Gab es ein Ziel, als du begonnen hast?

Als ich anfing, hatte ich das Ziel, mich kontinuierlich weiterzuentwickeln und irgendwann eine Führungsposition zu erreichen. Ich wusste, dass dies nicht von heute auf morgen geschehen würde, sondern ein langer Weg sein würde. Ich habe mir immer kleine, erreichbare Ziele gesetzt und mich Schritt für Schritt vorangearbeitet. Es war wichtig, die Sprache zu beherrschen und praktische Erfahrungen zu sammeln, um mich in der Firma zu etablieren.

Was musstest du alles durchlaufen, um deine jetzige Position zu erreichen?

Nach meiner Ausbildung habe ich die Meisterschule besucht, die dreieinhalb Jahre dauerte. Diese fand freitags und samstags statt, und kurz vor den Prüfungen habe ich intensiv gelernt. Nach der Meisterschule habe ich direkt als Bauleiter angefangen. Die Meisterschule war eine wichtige Grundlage, aber die praktische Erfahrung als Bauleiter war entscheidend. Es gab auch interne Schulungen, um die spezifischen Abläufe in der Firma kennenzulernen.

Es war ein langer Prozess, der viel Disziplin und Durchhaltevermögen erforderte. Ich habe gelernt, dass man offen für Kritik sein muss und sich ständig weiterentwickeln sollte. Mein Motto war immer: “Ich kann das noch nicht”, anstatt zu sagen: “Ich kann das nicht”. Diese Einstellung hat mir geholfen, meine Grenzen zu erweitern und neue Herausforderungen anzunehmen.

Welche Herausforderungen haben sich auf dem Weg zur jetzigen Position ergeben?

Eine der größten Herausforderungen war es, als Ausländer in der Firma Fuß zu fassen. Oft wurde ich aufgrund meines Akzents und meiner Herkunft zunächst skeptisch betrachtet. Besonders bei ersten Kontakten mit Kunden oder anderen Firmen gab es manchmal Vorurteile. Es war wichtig, durch persönlichen Kontakt Vertrauen aufzubauen und zu zeigen, dass ich kompetent und zuverlässig bin.

Ein weiterer großer Stressfaktor war die Arbeitsbelastung und die Verantwortung, die mit meiner Position als Bauleiter einhergeht. Die Organisation von Material, die Sicherstellung reibungsloser Abläufe und die Führung der Mitarbeiter erfordern viel Disziplin und Durchhaltevermögen. Besonders herausfordernd ist es, unter ständigem Druck leistungsfähig zu bleiben und gleichzeitig ein gutes Familienleben zu führen.

Was bereitet dir am meisten Spaß bei deinem Job?

Am meisten Spaß macht mir die Abwechslung und die täglichen Herausforderungen. Jeder Tag bringt neue Probleme, die gelöst werden müssen, und keine Woche ist wie die andere. Diese Dynamik und die Möglichkeit, immer wieder Neues zu lernen und mich weiterzuentwickeln, motivieren mich sehr. Es ist spannend, auf der Baustelle zu sein und direkt zu sehen, wie Projekte voranschreiten.

Was gefällt dir am besten an der Firma?

Am besten gefällt mir die Freiheit und Flexibilität, die wir hier haben. Urlaubsanträge können oft kurzfristig gestellt werden, und es gibt eine gewisse Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung. Das Betriebsklima ist sehr familiär, und man hilft sich gegenseitig. Es gibt zwar eine klare Hierarchie, aber sie wird nicht streng gelebt. Die Kommunikation ist offen, und es herrscht ein gutes Vertrauensverhältnis.

Wie hast du das erlebt, mit deiner Frau in derselben Firma zu arbeiten?

Es hat viele Vorteile, dass meine Frau und ich in derselben Firma arbeiten. Wir können unsere Arbeitszeiten besser koordinieren, besonders jetzt, wo wir ein Kind haben. Es ist einfacher, familiäre Verpflichtungen zu managen, wenn beide Partner im selben Unternehmen tätig sind. Natürlich gibt es auch Herausforderungen, aber insgesamt erleichtert es vieles im Alltag.